Straupitz 1294

Am 30. April des Jahres 1294 setzte ein Schreiber im Auftrag des Markgrafen Dietrich (1260–1307) in Guben an der Neiße seine Feder auf das Papier und fertigte eine Lehensurkunde der Siedlungen Straupitz, Laasow und Butzen für Dietrich von Ilow. Damit war die erste Nennung unseres Ortes vollzogen.

Mit der Urkunde verhält es sich jedoch etwas kompliziert. Das Original aus Guben ist nicht mehr vorhanden. Die Heimatforscher und Chronisten müssen sich auf eine Abschrift vom 25. April 1420, gefertigt in Schweidnitz, stützen. In dieser Abschrift befinden sich drei Inserate von Urkunden, wovon eine die erstmalige Erwähnung unseres Ortes enthält. Die wichtigste Aussage im lateinischen Originaltext der Urkunde vom 30. April 1294 lautet folgendermaßen:

 

„Hinc est quod nos Theodoricus dei gracia Orientalis et Lusacie margio iuniorque Thuringie Lantgravius ad universorum tam presencium quam futurorum cupimus pervenire scieuciam, quod contulimus et inpresentibus conferimus iusto titulo feudali fideli nostro dilecto Theoderico de Ylow et suis legittimis heredibus villas videlicet Straupitz, Lasse et Budsin…“

 

(Dietrich, Markgraf des Osterlandes und der Lausitz und jüngerer Landgraf von Thüringen, belehnt den Dietrich von Ilow mit den Dörfern Straupitz, Laasow und Butzen…)

 

Eine weitere interessante Urkunde Markgraf Dietrichs verkündet Folgendes:

 

„1295 Juli 22., Guben

Dietrich der Jüngere, Ldgf. von Thüringen, Mkgf. der Ostmark und der Lausitz, bekundet, daß er auf Bitten des Abtes Hermann und des Konvents dem Kloster Dobrilugk in Anerkennung für die ihm und allen Durchreisenden gewährte Gastfreundschaft und zum Heil seiner, seiner Gemahlin und seiner Vorfahren Seelen zwei Seen bei Lieberose geschenkt habe.“

 

Die Forschungen gehen dahin, dass es sich bei den beiden Seen um den Großen und Kleinen Dutzendsee bei Straupitz handelt.

 

Urkunden:

Urkundeninventar zur Geschichte der Niederlausitz bis 1400, Rudolf Lehmann (Hrsg.), 1968

Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte, Otto Hinze (Hrsg.), 1913

 

Die Klosterkirche in Doberlug im Jahre 2014.

Raband & Urspruch

Ortschronisten und Heimatforscher