Das Gelände vor dem Bau der ehemaligen herrschaftlichen Schäferei war ein etwas feuchtes Terrain. Die dreiseitige Anlage wurde um 1840 komplett neu errichtet, sie bestand aus einem Stallgebäude, einem Wohnhaus mit Nebengelass für den Schäfer und einer Scheune. Alle drei Bauten wurden mit einem Krüppelwalmdach versehen und komplett aus Ziegelstein errichtet. Ihre abgeputzten Fassaden waren mit den gemauerten Rundbögen eng an den Stil der Schinkelkirche angepasst worden. Nach der Wende zum 20. Jahrhundert gestaltete der nunmehr in Straupitz ansässige Baumeister Paul Franz das Scheunengebäude zu einem Wohnhaus um, später wurde das Dach des Stalles abgenommen und durch eine flache, mit Teerbahnen bespannte Abdeckung ersetzt.
Zum Scheren der Schafe nutzte man die Freifläche vor den zwei großen Scheunentoren, den so genannten Schergarten. In den 1920er und 30er Jahren wurde er mit Linden bepflanzt und es wurden auf dem Platz die beliebten Straupitzer Viehmärkte abgehalten. Dort befanden sich zu dieser Zeit das alte Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Straupitz und eine hölzerne Übungsturmwand.
Raband & Urspruch
Ortschronisten und Heimatforscher