Es war ein klarer sonniger Tag, dieser Freitag, der 21. April 1967. Auf dem naheliegenden Holzbearbeitungswerk Neu Zauche ging man seiner Arbeit nach, als das lärmende Geräusch zweier Strahltriebflugzeuge lauter und näher als sonst zu vernehmen war. Sie kamen aus der Richtung Lübbenau-Vetschau direkt über den Weinberg geflogen. Eine der zwei Maschinen verlor plötzlich an Höhe und stürzte mit großem Knall in ein Waldstück zwischen Neu Zauche und Straupitz.
Einige Arbeiter des Werkes begaben sich daraufhin zu der Absturzstelle. Die Maschine hatte ein riesiges Loch in die Kiefernschonung gerissen und sich zerfetzt metertief in den Sandboden gekeilt. Von Überlebenden gab es keine Spur. Nach und nach trafen Volkspolizei und Freiwillige Feuerwehr am Unglücksort ein, schließlich auch die Rote Armee, welcher das abgestürzte Flugzeug vermutlich gehörte. Die Zuschauer wurden nachdrücklich des Platzes verwiesen und um die Stelle ein Sperrkreis errichtet. Ab dem Straupitzer „Deutschen Weg“ kam niemand mehr an den Absturzort heran. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Straupitz notierte Wehrführer Hoppe: „16 Kameraden zum Einsatz. Flugzeugabsturz.“ Die Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei Cottbus hielt zu diesem schweren Unfall in unserer Heimat Folgendes fest:
"Am 21.04.1967 gegen 11.00 Uhr stürzte ein Flugzeug der Sowjetarmee vom Typ IL 28 ca. 1000 Meter südöstlich der Gemeinde Neu-Zauche in einem Waldstück ab. Die Maschine wurde total zerstört. Die Anzahl der Insassen konnte nicht festgestellt werden. Verletzte und Abgesprungene wurden nicht aufgefunden. Weitere Schäden sind nicht eingetreten. Die Sicherung der Absturzstelle wurde ab 12.00 Uhr durch Kräfte des VPKA Lübben unter Leitung des Stabschefs durchgeführt. Der Einsatz der Löschkräfte und der Sicherungskräfte wurde durch die sowjetischen Genossen als vorbildlich eingeschätzt. Die Übergabe an die Sowjetarmee erfolgte um 14.20 Uhr.“
Es handelte sich also um einen mittleren sowjetischen Bomber des Typs ILJUSCHIN IL 28.
Die Rote Armee suchte und barg jedes noch so kleine Teil des Flugzeuges, jeder Zentimeter Erde wurde umgedreht. Von der Besatzung der Maschine, die normalerweise aus dem Piloten, einem Navigator und Heckschützen bestand, konnte keiner lebend geborgen werden, auch blieben leider ihre Namen unbekannt.
Die Kampfbeladung des ca. 20 Tonnen schweren Flugzeuges bestand aus 3000 Kilogramm Bombenlast, welche höchstwahrscheinlich bei diesem Flug nicht mit an Bord war, so dass größeres Unglück verhindert wurde.
(Quelle: BLHA-Potsdam und Augenzeugenberichte)
Raband & Urspruch
Ortschronisten und Heimatforscher