Ein Pfennig Glück

 

Zu einem kleinen, glücklichen Fund kam es im Sommer 2017 auf dem Spielplatz der Von-Houwald-Grundschule in Straupitz. Die Schülerin Jeanette Renger fand beim Spielen am Fuße der alten Platane eine unscheinbare, grünlich schimmernde Münze. Sie übergab den kleinen Gegenstand der Lehrerin Frau Hanke. Diese Münze wurde dann wiederum an uns Ortschronisten weitergeleitet.

Dieser kleine Kupferling kann dem Interessierten aber einiges erzählen. Das 1-Pfennig-Stück wurde in Preußen unter der Regentschaft Friedrichs  des Großen (1712-1786) ausgegeben, was seine gekrönten Initialien „FR“ (Fredericus Rex) auf der Rückseite belegen.

Auf der Vorderseite erkennt man den Wert der „1-Pfen.-Scheid-Muntz“ und das Prägejahr 1753. Das A steht für die Prägestätte in Berlin. Für Preußen war 1753 ein bedeutsames Jahr. Wurde doch die Trockenlegung des Oderbruchs abgeschlossen und die ersten Siedler bevölkerten die neu entstandenen Schollen.

Endgültig 1635, seit dem Prager Frieden und bis 1815 gehörte Straupitz im Markgraftum Niederlausitz zu Kursachsen. Man konnte aber ebenso mit landesfremden Münzen in Sachsen, bzw. Preußen verkaufen und zahlen.

Hochinteressant ist, dass solche Pfennig-Scheidemünzen nach der Einführung der „Mark“ 1871 von bis zu 1750 in das neue Reichsgeld umgetauscht werden konnten und somit über 120 Jahre im Umlauf waren.

Da das Kupfer nach den vielen Jahren sehr empfindlich ist, wurde der Pfennig nur einer sanften Reinigung unterzogen und hat nun einen Platz im Gemeindearchiv.

 

 

Die Zwiesel-Platane, gepflanzt zur Bauzeit des Schlosses. (Photo 2014)
Die Zwiesel-Platane, gepflanzt zur Bauzeit des Schlosses. (Photo 2014)

Raband & Urspruch

Ortschronisten und Heimatforscher